Kaffee, der jeden glücklich macht
Als Erstes besuchen wir Ronald Melghem. Er und seine Familie sind Tag für Tag auf der Suche nach neuen Ideen, um ihren Bio-Kaffee immer noch ein bisschen besser zu machen. Dabei hat jeder seine eigene Aufgabe, erklärt er uns. Sein ältester Sohn stellt organischen Dünger her und hilft beim Transport des Kaffees. Der Jüngere kennt sich als ausgebildeter Verkoster am besten mit dem Thema Qualität aus und gibt seinen Eltern wertvolle Ratschläge. Die beiden Töchter helfen beim Anbau, bei der Ernte und der Vermarktung. Ronald und seine Frau halten die Fäden in der Hand. Beim Blick in seine Tasse lächelt er plötzlich und sagt: „Der Kaffee hat Glück in unsere Familie gebracht“. Als uns seine Töchter zeigen, wie sie arbeiten, verstehen wir, was er meint. Hier ziehen alle an einem Strang, der Zusammenhalt ist unfassbar stark und alle empfinden Verantwortung und Respekt. Voreinander, vor der Natur und eben auch vor dem Kaffee.

Fairtrade-Kaffee-Produzent Ronald Melghem mit seinen beiden Töchtern
Ein selbstbestimmtes Leben
Auch Maria Dolores Zelaya hat dem Kaffeeanbau viel zu verdanken. Als sie ihren Mann vor 25 Jahren heiratete, hat er selbst schon Kaffee angebaut. Aber da Maria Dolores schon immer eine Kämpferin war und auf eigenen Beinen stehen wollte, überließ ihr Mann ihr kurzerhand ein eigenes Stück Land. Mittlerweile baut sie ihren eigenen Fairtrade-Kaffee an und verarbeitet ihn völlig unabhängig. Stolz erzählt sie uns von ihrer Selbstständigkeit, mit der sie auch ihren Töchtern zeigen will, dass sie alles schaffen können, wenn sie nur an sich glauben.

Fairtrade-Produzentin Maria Dolores Zelaya mit ihrer Tochter Jennifer
Alles, was man braucht
Eine ähnliche Geschichte hören wir von Joselinda Manueles. Auch ihr Mann hat sich früher allein um den Kaffee und das Einkommen der Familie gekümmert. Doch durch die Schulungen von COMSA ist jetzt die gesamte Familie beteiligt und arbeitet Hand in Hand. Das macht nicht nur selbstbewusst, sondern auch glücklich. Beim Spaziergang über ihre Farm streift ihr Blick liebevoll über jede einzelne Pflanze. „Wir sind glücklich auf der Finca“, sagt sie. „Sie ist unsere Leidenschaft, sie gibt uns viel Liebe, Glück und Ruhe.“ Während sich Joselinda mit Herzblut dem Rösten der Kaffeebohnen widmet, kümmern sich die Söhne um die Finanzen und um den Anbau von Spezialkaffee. Auch für die Zukunft ist gesorgt, denn die Tochter Linda Carlotta hat ein Diplom in organischer Landwirtschaft und kennt sich somit bestens mit den neuesten biologischen Anbaumethoden aus.
Bei einer letzten Tasse Kaffee mit Joselinda und ihrem Sohn Mario Rodolfo wird uns klar, warum der Fairtrade-Kaffee aus Honduras so schmeckt, wie er schmeckt. Es sind nicht nur die hochwertigen Kaffeebohnen, das gute Klima und das Know-how der Produzenten. Es sind die Leidenschaft, das Teamwork und das Qualitätsbewusstsein, das in jeder einzelnen Bohne steckt.

Fairtrade-Kaffee-Produzentin Joselinda Manueles mit ihrem Sohn Rodolfo